Schloss Barntrup

Das im Westen von Barntrup gelegene Schloss entstand im Auftrag der Anna von Canstein, der Witwe des Söldnerführers Franz von Kerssenbrock. Zu Lebzeiten ihres Mannes, der in den französischen Hugenottenkriegen zu Reichtum gelangt war, hatte das Ehepaar im Kerssenbrockschen Adelshof in Lemgo gewohnt. Die Entstehung von Schloss Barntrup ist gut dokumentiert, da die Bauherrin darüber Buch führte. 1584-88 schuf der Hamelner Baumeister Eberhard Wilkening den Rohbau, der bis um 1592 von Hans Rade aus Blomberg vollendet wurde. Der zweigeschossige Rechteckbau besitzt an den Ecken der Nordseite zwei mächtige Rundtürme, die möglicherweise auf französische Vorbilder zurückgehen. 

Ihre achteckigen Gegenstücke, ebenfalls mit geschwungenen Dachhauben, befinden sich auf der südlichen Hoffront: rechts ein Eckturm und links ein zur Mitte gerückter Treppenturm, neben dem ursprünglich wohl ein Seitenflügel ansetzte. Beispielgebend für die späte Weserrenaissance sind die Gesimse an den Fassaden, die Pilaster und ornamentierten Bossenquader, sowie die Beschlagwerkvoluten an den Giebeln. Blickfang der Hofseite ist die prachtvolle zweigeschossige Utlucht. Die Wappen von Canstein und Kerssenbrock sowie eine Bildnisbüste der Bauherrin bekrönen das Turmportal; über dem Kellereingang ist das Relief eines Weinschenken zu sehen. Hauptportal und Treppe stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das Schloss ist noch heute in Familienbesitz.

Weitere Informationen in der Datenbank „Bauwerke der Weserrenaissance“: Schloss Barntrup

www.kulturkreis-weserrenaissance.de