Schloss Detmold

Im 13. Jahrhundert errichteten die Edelherren zur Lippe in Detmold eine Wasserburg. 1468 machte Bernhard VII zur Lippe die Burg zur Residenz. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Burg ihre heutige Ausdehnung erreicht. Simon V. veranlasste um 1530 zunächst den Bau einer Befestigung mit Rondellen an den Ecken. Bernhard VIII. engagierte den schwäbischen Baumeister Jörg Unkair, der 1550 unter Einbeziehung des mittelalterlichen Bergfrieds mit dem Umbau des Nord-, Ost- und Westflügels in den Formen der Weserrenaissance begann.

Nach Unkairs Tod 1553 übernahm bis 1557 Cord Tönnis die Bauleitung. Seit 1672/73 komplettiert der rückwärtige Westflügel die heutige Vierflügelanlage, die an der Eingangsseite durch den in Renaissanceformen umgestalteten Bergfried und die geschossübergreifenden Utluchten beherrscht wird. Unkairs Handschrift erkennt man noch heute an der rechten Fassadenhälfte mit ihrer schlichteren Gliederung. Auch die beiden Treppentürme an der Hofseite des Eingangsflügels stammen aus Unkairs Zeit. An der Brüstung des gegenüberliegenden Trompetenganges wurde zwischen den Ahnenwappen des Bauherrenpaares ein Relief der Justitia angebracht. Über der Schlosseinfahrt prangt hofseitig ein Bildnismedaillon des Bauherrn.

Das Schlossinnere ist geprägt durch spätere Epochen. Italienische Meister fertigten um 1710 barocke Stuckdecken. Der lippische Hofmaler Hans Hinrich Rundt schuf zu dieser Zeit die Deckengemälde. Im 1880-82 eingerichteten Ahnensaal des Nordflügels wurden historische Porträts in die Wandvertäfelung eingelassen und um zeitgenössische Bildnisse ergänzt. In den sogenannten Königszimmern befindet sich eine Sammlung qualitätvoller Teppiche mit Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen, die um 1670 in Brüssel gewebt wurden.

Weitere Informationen in der Datenbank „Bauwerke der Weserrenaissance“ Schloss Detmold oder unter www.schloss-detmold.de.

www.kulturkreis-weserrenaissance.de